Iohannes Cassianus, De institutis coenobiorum
Lib. VIII, IX
F-pp5u
General Information
Vorkarolingische Minuskel (churrätische Schrift).
Angabe des Kapitels in römischen Ziffern.
Original Condition
Moderne Bleistift-Foliierung 1-9.
Ein Loch (Bl. 7).
Current Condition
Die Blätter sind in falscher Reihenfolge geheftet:
Bl. 4–8 bilden die drei innersten Doppelblätter einer Lage, wobei zwischen fol. 7 und 8 die zweite zu fol. 5 gehörige Hälfte des Doppelblattes fehlt. Fol. 9 stellt die erste Hälfte des zweiten Doppelblattes der darauffolgenden Lage dar. Fol. 1–3 gehören zu einer späteren Lage und bilden die beiden innersten Doppelblätter, wobei die erste zu fol. 3 gehörige Hälfte des Doppelblattes fehlt. Von fol. 4 äußeres und unteres Drittel des Blattes mit erheblichem Textverlust abgeschnitten.
Auf mehreren Seiten (4r/v, 5v, 9r) ist die Schrift stark abgerieben.
Book Decoration and Musical Notation
Bei den Kapitelanfängen zwei- oder dreizeilige schwarze Majuskeln, rot gefüllt (5v, 7r, 7v) oder rot umpunktet (1v, 2r, 2v, 3r, 3v, 5r, 6v, 7r, 8r, 8v, 9v).
Bl. 1r: 7-zeilige Q-Initiale mit Flechtband im Buchstabenkörper und als Abschluss, mit farbig (gelb, rot) gefüllten Feldern.
Content
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Content Item
- Persons Iohannes Cassianus
- Text Language Latin
- Title De institutis coenobiorum
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Content Description
1r-3v: [Lib IX, cap. 1-8] // Quinto nobis certamine ... - ... perhibetur, secundum illud / (2r) sicut unguentum ... - ... nostram temptationum / (3r) imber adluerit ... - ... non verebimur offendicula //
4r-8v: [Lib VIII, cap. 8-18] // adversus fratrem... extrudimus... [Textverlust] - ... nun san[guinem] [Textverlust] / [Textverlust] Semei in regem David... [Textverlust] preceptum domini [Textverlust] / (5r) [red]dat mihi bonum... - ... in pinnis eius / (6r) qui rursum ... - ... palam et exercere / (7r) aut non audent ... - ... ergo non dicat usque / (8r) [Textverlust] adversum nos fratres ... inordinatos nolumus emenda[re] [Textverlust] ... - ... in congregatione fratrum vitiis non pusillanimitatis [Textverlust] //
9r-v: [Lib VIII, cap. 20-21] // [...] radices ... - ... indignationis occasione penitus //
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- Glosses and Additions Einige interlineare Korrekturen. Von einer Humanistenhand (16. Jh.) am oberen Rand, Kopftitel auf der Rectoseite und Buchnummer auf der Versoseite. Bl 1v, 3v: “Lib(er) 9(us)”; 5r: Kopftitel “De ira”.
- Edition Kreuz Gottfried Eugen, Petschenig Michael, Johannis Cassiani opera,, Wien 2004 (Corpus Scriptorum Ecclesiasticorum Latinorum Bd. 17), S. 155-159; 161-162; 163-164; 167-170.
History
Nach ihrer Schrift stammen die Fragmente aus einem Skriptorium der Diözese Chur vom Ende des 8. Jhs. Die Blätter gehören zu einem Codex discissus, von dem sich, nebst diese Fragmente, zwei weitere Blätter in Frauenfeld, Kantonsbibliothek, Frg 2 und Frg 3, 18 Bl. in Sarnen, Benediktinerkollegium, Fragm. I. 6 und ein Blattfragment in Solothurn, Zentralbibliothek, Cod. S I 853, befinden.
Die Blätter dienten als Einbandmakulatur; es lässt sich aber nicht feststellen, aus welchen Handschriften oder Drucken sie herausgelöst worden sind.
Frühere besitzende Institution: Donaueschingen, Hofbibliothek B III 3 (925).
Bibliography
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- Alban Dold, Paulus- und Psalmentexte (Getilgte Paulus- und Psalmentexte unter getilgten Ambrosianischen Liturgiestücken aus Cod. Sangall. 908: mit Anhang, Unbekannte und bekannte Donaueschinger Väterfragmente, Beuron, 1928, S. 50.
- A. Bruckner: Scriptoria medii aevi Helvetica. Denkmäler schweizerischer Schreibkunst des Mittelalters, Bd. 1: Schreibschulen der Diözese Chur, Genf 1935, S. 23, Anm. 93.
- CLA 8 (1959), Nr. 1179 (Stuttgart)
- Kurt Holter, Der Buchschmuck in Süddeutschland und Oberitalien, in: Karl der Große. Lebenswerk und Nachleben, Bd. 3: Karolingische Kunst, hrsg. W. Braunfels / H. Schnitzler, Düsseldorf 1965, S. 74–114: S. 95 f.
- Herrad Spilling, Cassian-Fragment aus Rätien, Ms. B III 13, in: Bewahrtes Kulturerbe «Unberechenbare Zinsen». Katalog zur Ausstellung, hrsg. V. Felix Heinzer, Stuttgart 1993, S. 44-45.
- Charlotte Bretscher-Gisiger, Rudolf Gamper, Katalog der mittelalterlichen Handschriften der Klöster Muri und Hermetschwil, Dietikon-Zürich 2005, S. 365.
- Peter Erhard, "... a vice magistri mei Andreas". Von der Schreibschule zum Skriptorium im frühmittelalterlichen Rätien, in Heidi Eisenhut, Karin Fuchs, Martin Hannes Graf, Hannes Steiner (Hrsg.), Schrift, Schriftgebrauch und Textsorten im frühmittelalterlichen Churrätien. Vorträge des internationalen Kolloquiums von 18. bis 20. Mai im Rätischen Museum in Chur, Basel 2008, S. 264-287: 269-270.
- Marlis Stähli, Handschriften, die im Zusammenhang mit der rätischen Minuskel genannt werden, in Heidi Eisenhut, Karin Fuchs, Martin Hannes Graf, Hannes Steiner (Hrsg.), Schrift, Schriftgebrauch und Textsorten im frühmittelalterlichen Churrätien. Vorträge des internationalen Kolloquiums von 18. bis 20. Mai im Rätischen Museum in Chur, Basel 2008, S. 314-386: 374-375.
- Ian Holt, Handschriftenfragmente in der Zentralbibliothek Solothurn. Eine Auswahl, Solothurn, Zentralbibliothek, 2012 (Kleine Reihe, 2), S. 14-15.
- Peter Erhart, Bernhard Zeller, Rätien und Alemannien. Schriftformen im Vergleich, in: Wandel und Konstanz zwischen Bodensee und Lombardei zur Zeit Karls des Grossen. Kloster St. Johann in Müstair und Churrätien, Hrsg. Hans Rudolf Sennhauser unter Mitarbeit von Kathrin Roth-Rubi und Eckart Kühne, Zürich 2013, S. 299-318: 309 (Abb.).
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Sven Limbeck, 2013, Handschriftenportal.