Pontificale

Pontificale of Bishop Baturich of Regensburg

F-zmlo

Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. Ser. n. 2762

General Information

Title Pontificale
Shelfmarks Cod. Ser. n. 2762
Material Parchment
Place of Origin Regensburg
Date of Origin 1. Hälfte 9. Jh.
Script, Hands

karolingische Minuskel

Original Condition

Page Height 230 mm
Page Width 162 mm
Height of Written Area 170 – 175 mm
Width of Written Area 100 – 105 mm
Number of Columns 1
Number of Lines 20 – 21
Numbering

Durchgehend foliiert: 1–75, wobei ff. 55 und 59 doppelt gezählt sind. Zur ehemaligen Foliierung (bis 1954) s. Unterkircher, S. 8f.

Current Condition

Dimensions 230 x 162 mm
More about the Current Condition

Die Handschrift besteht aus: 20 Doppelbl., 8 Einzelbl., 6 viereckige Blattteile, 102 Querstreifen aus Doppelblättern, 21 Querstreifen von Einzelblättern, 36 Längsstreifen. Aus den Fragmenten konnten insgesamt 77 Blättern rekonstruiert werden, hinzu kommen anschließend 7 kleinere Fragmente: Ia und Ib (2 Ansetzfälze), II (zwei Querstreifen eines Doppelbl.), III (ein Querstreifen), und ein unsignierter Streifen eines Einzelblattes.

Book Decoration and Musical Notation

Description

Initiale aus kunstvoll verschlungenem Bandwerk; Initialen mit Vogelkopf z. T. mit gelber und hellroter Farbe geschmückt.

Content

  • Content Item
    • Text Language lateinisch
    • Title Pontificale
    • Content Description

      "(1r-42v) Collectar;
      (43r-75v) Pontificale;
      Fragment I: Teile der Ölweihe am Gründonnerstag; Fragment II und III gehören wohl in eine der fehlenden Lagen des Kollektars."

    • Edition Unterkircher, Franz. Das Kollektar-Pontifikale des Bischofs Baturich von Regensburg (817–848): (Cod. Vindob. ser. n. 2762). Spicilegium Friburgense 8. Freiburg: Universitätsverl., 1962.

History

Origin

Außer den paläographischen Hinweisen (s. Bischoff und Unterkicher, S. 35–39), führt Gamber noch liturgiegeschichtliche Gründe für die Entstehung des Pontifikale unter Bischoff Baturich an, der zugleich auch Abt des Klosters St. Emmeram war (s. Unterkircher S. 39–44 über die Erwähnung des hl. Emmeram als Patron der Kirche).

Provenance

Mondsee, Benediktinerkloster St. Michael.

Remarks

Es ist unklar wie die Handschrift nach Mondsee gekommen ist. Gamber behauptet, dass es zu einer Zeit geschähen ist, als man in Regensburg selbst ein neues Pontifikale in Gebrauch genommen hatte (s. Unterkicher, S. 44). Nach Unterkircher hat Bischoff 1937 32 Blätter von der Fragmentensammlung gefunden, die 1939 als Cod. Ser. n. umsigniert wurden. Zwischen 1954 und 1962 gelang es Unterkircher, weitere Blätter und Falzstreifen der Handschrift zu finden, die als Makulatur in Mondseer Einbänden gedient hatten. Die Fragmente wurden von der Restaurierwerkstatt der ÖNB ausgelöst und neu mit den ersten 32 Blättern zusammengebunden. Bei Unterkircher findet man eine Liste Mondseer Handschriften, aus denen Makulatur herausgelöst wurde. Es ist allerdings nicht immer klar wie viele Fragmente aus jedem Trägerband herausgelöst wurden und an welcher Stelle sie sich heute in Cod. Ser. n. 2762 befinden. Bei manchen lässt sich die Zugehörigkeit anhand der auf den Fragmenten mit Bleistift vermerkten Signaturen oder durch Vergleich mit den Einbänden (Abklatsche, Maße, rostige Spuren von Buckeln und Schließen, Lederreste) rekonstruieren. Demzufolge wurden Spiegel- und Vorsatzblätter entfernt aus: Cod. 3670 (ff. 38+39, 69+72), Cod. 3700 (ff. 35+42), Cod. 3734 (ff. 47+52), Cod. 3785 (ff. 49+50), Cod. 3829 (ff. 2+1), Cod. 3876, Cod. 3902 (ff. 57+58); Spiegelblätter aus Cod. 4015 (ff. 10, 11), Cod. 4778 (f. 73). Unterkircher behauptete, dass aus Cod. 3197 und 3247 Vorsatz- und Spiegelblätter ausgelöst wurden. Nach Autopsie passen die Abklatche zu Blättern aus Cod. Ser. n. 2065. Laut der Angabe Unterkirchers wurden auch Falzverstärkungen aus Cod. 3197, Cod. 3666 (lange Fälze), Cod. 3670, Cod. 3709 (lange Fälze), Cod. 3713, Cod. 3829 (kurze Fälze = wohl f. 3), Cod. 3835 (kurze Fälze), Cod. 3871 (lange Fälze), Cod. 3876-3878, Cod. 3889, Cod. 3890, Cod. 5005 (Längsfälze) Cod. 4015 (Spiegelblätter), Cod. 4778 (Spiegelblätter und kurze Fälze), Cod. 4785 (kurze Fälze), Cod. 5152 (Spiegelblätter) ausgelöst. Nach Unterkircher wurden des weiteren Fragmente aus Cod. 3354 und Cod. 5805 ausgelöst. Bei der Autopsie ist allerdings klar geworden, dass die aus Cod. 3354 ausgelösten Spiegel unter Signatur Cod. Ser. n. 4286 erhalten sind (Bulla für Kloster St. Peter in Salzburg). Cod. 5805 (Gorani, Histoire de Milan) ist ein Autograph aus dem Jahr 1796, heute in Pappeinband gebunden, ohne jegliche Spuren von Restaurierung.

Bibliography

  • F. Unterkircher, Das Kollektar-Pontifikale des Bischofs Baturich von Regensburg (817–848) (Specilegium Friburgense 8, Freiburg 1962).

  • Carl Pfaff, Scriptorium und Bibliothek des Klosters Mondsee im hohen Mittelalter (Schriften des DDr. Franz Josef Mayer-Gunthof-Fonds Nr. 5, Wien 1967) 74.

  • Bernhard BISCHOFF, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, Teil II: Die vorwiegend österreichischen Diözesen (Wiesbaden 1980) 25.

  • Klaus Gamber, Liturgiebücher der Regensburger Kirche aus der Zeit der Agilolfinger und Karolinger, in: Beiträge zur Geschichte des Bistums Regensburg, Bd. 8, 1974, 23–43.

  • Klaus Gamber, Fragmentblätter eines Regensburger Evangeliars aus dem Ende des 8. Jahrhunderts, in: Scriptorium 34 (1980) 72–77.