Psalterium iuxta Hebraeos
F-monc
General Information
Karolingische Minuskel. Leichte Unterschiede der Schrift in den beiden Fragmenten (besonders in der unzialen Form des d und des g), die möglicherweise auf einen Schreiberwechsel hinweisen könnten. Text in dunkelbrauner (fragm1a_1r in hellerer) Tinte.
[Origin of the manuscript]: Bis auf einige Abweichungen stimmen die Fragmente mit dem Codex 19 (Hartmut-Psalter, 3. Viertel des 9. Jh.) der Stiftsbibliothek St. Gallen überein. Gemäss Gutachten von Prof. Dr. Bonifatius Fischer (um 1963) scheint der Hartmut-Psalter als Vorlage für die Handschrift, aus der die Fragmente ursprünglich stammen, gedient zu haben. Die Ähnlichkeiten zum Hartmut-Psalter sind laut Fischer grösser, als zum entsprechenden Text im Psalterium quadruplex des Jahres 909 (Staatsbibliothek Bamberg Ms. Bibl. 44), welches auch in St. Gallen entstand ist.
Original Condition
Current Condition
Fragment 1: einspaltig, 19 erhaltene Zeilen (eine weitere Zeile abgeschnitten), Schriftraum 18.5 (ursprünglich ca. 19.5) x 13.6 cm, Blindlinierung (Einstichlöcher auf der Seite erkennbar).
Fragment 2: einspaltig, 16 erhaltene Zeilen, Schriftraum erhalten 15.6 x 13.2 cm, keine Linierung.
Mit Textverlust beschnitten, Faltlinien, dunkle Färbung des Blattes, Löcher (Nählöcher), Risse, Spuren der Heftung. In Fragment 2 (fragm2b_2r Z. 12/fragm2a_2v Z. 12) gibt es 4 symmetrisch nebeneinander liegende Löcher. Wahrscheinlich stammen sie von der Befestigung der Schnur, die an der Vorderseite der Tasche eingefädelt ist. Dies weist darauf hin, dass dieses Fragment auf der vorderen Innenseite der Tasche eingenäht war.
Die beiden Fragmente folgen nicht direkt aufeinander, sondern umschliessen eine Lücke von mehreren Seiten. Zwischen den Seiten der Fragmente selbst fehlen Sätze (z. B. auf Seite fragm1a_1r wurde eine Zeile abgeschnitten) bzw. ganze Blätter (zwischen fragm1b_1v und fragm1b_2r fehlen zwei Doppelblätter).
Book Decoration and Musical Notation
Majuskeln und Tituli in orange farbener Tinte
Content
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Content Item
- Text Language Latein
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Content Description
Fragment 1:
S. fragm1a_1r: Teil aus Psalm 34.6-14 // sit via illorum tenebrae et lubricum …–… quasi lugens mater tristis incurvabar // Die folgende Zeile wurde abgeschnitten: Et in infirmitate mea laetabantur et congregabantur (vgl. Cod. Sang. 19 S. 33).
S. fragm1b_1v: Teil aus Psalm 34.15-25 // collecti sunt adversum me …–… animae nostrae ne dicant absorbuimus eum · // Es fehlen an dieser Stelle zwei Doppelblätter.
S. fragm1b_2r: Ende des Psalms 40.7 und Anfang des Psalms 41.2 // Et egrediens foras detrahet …
Psalm 41 >Pro victoria doctissimi filiorum chore< Sic areola preparata ad irrigationes aquarum sic anima mea preparata est ad te deus//
Die folgende Zeile wurde abgeschnitten: Sitivit anima mea deum fostem uiuentem quando (vgl. Cod. Sang. 19 S. 41).S. fragm1a_2v: Teil aus Psalm 41.3-10 // veniam · et parebo ante faciem tuam …–… quare tristis incedo affligente inimico · //
Fragment 2:
S. fragm2a_1r: Teil aus Psalm 67.5-17 // In domino no[men] // …–… Quare cont[enditis] // Circa drei Zeilen wurden abgeschnitten (vgl. Cod. Sang. 19 S. 63).
S. fragm2b_1v: Teil aus Psalm 67.19-31 // [deu]m · // [sa]lutis nostrae · semper · …–… // [be]lla volunt · // Circa drei Zeilen wurden abgeschnitten (vgl. Cod. Sang. 19 S. 64).
S. fragm2b_2r: Ende des Psalms 67.34 und Anfang des Psalms 68 // Ecce dabit voci suae vocem fortitudinis · … Psalm 68 >Victori pro liliis David< Salva me deus · quoniam venerunt aquae usque ad animam meam … Non confundantur in me qui expectant te domine deus exercituum · non //
Circa drei Zeilen wurden abgeschnitten (vgl. Cod. Sang. 19 S. 64).S. fragm2a_2v: Teil aus Psalm 68.10-20 // [Q]uia zelus domus tuae comedit me …–… ignominiam meam coram te sunt omnes hostes mei · //
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Remarks
Die beiden Fragmente folgen nicht direkt aufeinander, sondern umschliessen eine Lücke von mehreren Seiten. Zwischen den Seiten der Fragmente selbst fehlen Sätze (z. B. auf Seite fragm1a_1r wurde eine Zeile abgeschnitten) bzw. ganze Blätter (zwischen fragm1b_1v und fragm1b_2r fehlen zwei Doppelblätter).
History
Wie und wann die Fragmente in die Botentasche, die zwischen 1650 und 1750 datiert wird, gelangt sind, bleibt unklar. Auch darüber, ob die Tasche in St. Gallen hergestellt wurde und danach nach Urnäsch kam, kann nicht mit Bestimmtheit gesagt werden.
Host Volume
Bibliography
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Bischoff, Bernhard: Gutachten – über die Urnäscher Pergament-Fragmente, 1963 (unpubliziertes Typoskript im Gemeindearchiv Urnäsch).
http://www.e-codices.unifr.ch/pdf/other/gau-Fragment_Bischoff -
Fischer, Bonifatius: Gutachten – über die Urnäscher Pergament-Fragmente, 1963 (unpubliziertes Typoskript im Gemeindearchiv Urnäsch).
http://www.e-codices.unifr.ch/pdf/other/gau-Fragment_Fischer -
Steinmann, Eugen: Die Kunstdenkmäler des Kantons Appenzell Ausserrhoden. Bd. 1, Der Bezirk Hinterland, Basel 1973, S. 312, Abb. 287 auf S. 397.