Anmerkung zur Datierung: offenes Rotunda-a; kreisrunde Form des b-Bauchs; neben i und u werden nur die letzten Schäfte von n und m nach rechts umgebogen; die Schäfte von h, r, f, langes s setzen breit auf; keine Gabelung der Schaftansätze, diese sind lediglich verbreitert; häufig rundes d und s am Wortende; Auftreten von beiden d-Formen, unzial und gerade, aber keine Bogenverbindungen; gerades d oft bei nomina sacra, aber nicht nur (cf. 1va, Z. 3, 6, 13; 1vb Z. 26); keine diakritischen Zeichen über dem i; nur gerade Form des r, auch nach einer Rundung; z aus dem die c-caudata-Form hervorging, die ebenso vorhanden ist; et immer ausgeschrieben, Majuskel-A in Lambda-Form. Derartige Formen werden auch noch später in z. B. Auszeichnungsschriften mit Mischalphabeten im 12. Jahrhundert verwendet. Es ist anzunehmen, dass der Schreiber die in diesem Kontext auffällige Buchstabenform von solch einem späteren Phänomen übernommen hat.

Weiters, sehr feine schräge Zierstriche über verschiedenen Buchstaben, v. a. im unteren Bereich von f.1va erkennbar; Bogen des h endet auf der Zeile.

Ein Blatt, das ungefähr zwei Drittel eines Einzelblattes darstellt und stark beschnitten wurde

Verwendung als Makulatureinband, der auf der Rectoseite stark abgerieben bzw. radiert (?) wurde, blaue Rückenfärbung mit weißem Titel: "Chirurgia Guidonis de Cautiaco"

Rectoseite: zweizeilige Cadelle "A" mit einfachem blauen Fleuronée

Versoseite: blaue zwei- bis achtzeilige Cadelle "P" mit einfachem roten Fleuronée

Heute weißer Stoffeinband