World chronicle of Rudolf von Ems

F-ht26

Innsbruck, Universitäts- und Landesbibliothek Tirol, Frg. 65

Remarks by the Editor

Vgl. auch die maschinenschriftliche Karteikarte in PDF (in Verwendung Anfang/Mitte des 20. Jh.).

General Information

Title Weltchronik des Rudolf von Ems
Shelfmarks Frg. 65
Material Pergament
Place of Origin Westalemannisches (niederalemannisches/elsässisches) Sprachgebiet
Date of Origin um 1300

Original Condition

Page Height 300 – 306 mm
Page Width 218 – 220 mm
Height of Written Area 238 – 243 mm
Width of Written Area 112 – 151 mm
Number of Columns 2
Width of Columns 34 – 72 mm
Number of Lines 39
Line Height 6 mm
Ruling Tintenlinierung; Zirkelstiche an den Rändern

Current Condition

Extent 8 Teile
Dimensions 428/433 x 300/306 mm (ULBT, Frg. 65_1–4); 426/434 x 301/304 mm (ULBT, Frg. 65_2–3); 278/282 x 189/200 mm (ULBT, Frg. 65_5); 264/270 x 157/177 mm (ULBT, Frg. 65_6); 142/191 x 76/140 mm (ULBT, Frg. 65_7); 155/189 x 141/158 mm (ULBT, Frg. 65_8); 168/192 x 74/156 mm (ULBT, Frg. 65_9); 100/144 x 77/112 mm (ULBT, Frg. 65_10)
More about the Current Condition

Acht Teile, wobei bei den Bifolia jede Blatthälfte hinsichtlich einer leichteren inhaltlichen Ordnung eine eigene Nummerierung hat. Ursprünglich waren es vermutlich neun Teile, da ein Teil heute verschollen ist:

Frg. 65_verschollen aus Cod. 391, HDS, wo nur mehr ein schlecht sichtbarer Abklatsch erhalten ist. Frg. 65_5 passt nicht zu Cod. 391. Der Kodex enthält keine In-situ-Fragmente.

2 Bifolia (= Frg. 65_1+4 und Frg. 65_2+3)

Frg. 65_1+4 aus Ink. 106 E 5, HDS+I*. Der Abklatsch am Holzdeckel ist nur mehr stellenweise sichtbar und im Bereich des Ansetzfalzes von einem weiteren Abklatsch überlagert. Über die Signatur 106 E 5 hinaus weist das Fragment keine weiteren Angaben auf.

Frg. 65_2+3 aus Ink. 106 E 5, VDS+I. Der Abklatsch am Holzdeckel ist nur mehr stellenweise sichtbar und im Bereich des Ansetzfalzes von weiteren Abklatschspuren überlagert. Über die Signatur 106 E 5 hinaus weist das Fragment auf 65_2v die alten ULBT-Signaturen II. 6. E. und 263 auf. Die Inkunabel birgt ein In-situ-Falzfragment zwischen c. Xiv und c. Xiir. Dieses gehört inhaltlich und paläographisch jedoch nicht zu Frg. 65.  

Zwei leicht beschnittene und in der Mitte gefaltete Einzelblätter (= Frg. 65_5 und Frg. 65_6)

Frg. 65_5 aus ? (heute nicht mehr zuordenbar)

Das Fragment weist keinenSignaturenhinweis wie alle anderen Fragmentteile auf. Auf der Versoseite befindet sich jedoch die Angabe "II 45 C" und "973/1", dessen exakte Bedeutung nicht festgestellt werden konnte, die aber womöglich auf eine inhaltliche Anordnung der Textteile hinweist.

Frg. 65_6 aus Cod. 348 VDS + I. Der Abklatsch am Holzdeckel ist nur mehr stellenweise sichtbar. Zusätzlich zu den Signaturen "348" und "II 1/ E 9" befindet sich auf der Versoseite des Fragments der Verweis "II 45 C" und "973/3", dessen exakte Bedeutung nicht festgestellt werden konnte, der aber womöglich auf eine inhaltliche Anordnung der Textteile hinweist. Die Handschrift birgt inhaltlich und paläographisch nicht zu Frg. 65 gehörende In-situ-Ansetzfalze, die am VDS sichtbar sind.  

Drei leicht beschnittene Hälften von Einzelblättern (Frg. 65_7–9)

Frg. 65_7 aus Cod. 652, VDS. Der Abklatsch am Holzdeckel ist nur mehr mit ein paar wenigen Buchstaben sichtbar. Zusätzlich zur Signatur 652 befindet sich auf der Rectoseite des Fragments der Verweis "II 45 C" und "973/4 ex corr. 974/4", dessen exakte Bedeutung noch nicht festgestellt werden konnte, der aber womöglich auf eine inhaltliche Anordnung der Textteile hinweist. Die Handschrift birgt ein inhaltlich und paläographisch nicht zu Frg. 65 gehörendes Missalefragment.

Frg. 65_8 aus Cod. 649, HDS. Der Abklatsch am Holzdeckel ist sehr gut sichtbar und eindeutig dem Fragment zuordenbar. Zusätzlich zur Signatur "649 / II 3 E 4" befindet sich auf der Rectoseite des Fragments der Verweis "II 45 C" und "973/5" und in Bleistift "Vide auf dem roten (?) Blatte", dessen exakte Bedeutung nicht festgestellt werden konnte, der aber womöglich auf eine inhaltliche Anordnung der Textteile hinweist.

Frg. 65_9 aus Cod. 649, VDS. Der Abklatsch am Holzdeckel ist sehr gut sichtbar und eindeutig dem Fragment zuordenbar. Zusätzlich zur Signatur "649 / II 3 E 4" befindet sich auf der Rectoseite des Fragments der Verweis "II 45 C" und "973/2", dessen exakte Bedeutung nicht festgestellt werden konnte, der aber womöglich auf eine inhaltliche Anordnung der Textteile hinweist. Die Handschrift weist keine In-situ-Fragmente auf.  

Eine Spaltenhälfte eines halben Einzelblattes

Frg. 65_10 aus Cod. 393, VDS, wo lediglich vereinzelte Buchstaben als Abklatsch vorhanden sind. Zusätzlich zur Signatur "393 / II I F 14" befindet sich auf der Rectoseite des Fragments der Verweis "II 45 C" und "973/6", dessen exakte Bedeutung nicht festgestellt werden konnte, der aber womöglich auf eine inhaltliche Anordnung der Textteile hinweist. Im Träger befindet sich eine Falzverstärkung auf der Außenseite der letzten Lage, ein Quaternio. Inhaltlich gehört dieses Fragment zu den anderen Rudolf von Ems-Fragmenten. Lesbar ist allerdings nur der vordere Falzstreifen, da der hintere zwischen dem letzten Blatt und dem Holzdeckel verklebt ist.

Content

  • Content Item
    • Persons Rudolf von Ems
    • Text Language Deutsch
    • Title Weltchronik des Rudolf von Ems
    • Content Description

      Zum In-situ-Falz in der letzten Lage von Cod. 393, cf. Katalog Neuhauser - Šubarić 2005, 418: Rudolf von Ems, Weltchronik, Verse 18351–18352; 18390–18391; 18402–18403 18414–18415.

      Cod. 391 hinterer innerer Deckel mit zwei übereinander gelagerten Abklatschen. Der obere vom heute verschollenen Rudolf von Ems-Weltchronik-Fragment, das zu ULBT, Frg. 65 gehören würde (Verse 20614–20619; Ed. G. Ehrismann, Berlin 1915)

    • Edition Zum In-situ-Falz in der letzten Lage von Cod. 393, cf. Katalog Neuhauser - Šubarić 2005, 418: Edition G. Ehrismann, Berlin 1915. Zu den zwei Bifolia (= Frg. 65_1rv+4rv und Frg. 65_2rv+3rv) Edition in: Schönbach, 1889, 385–393 (VI). Zu den 2 Bifolia der ULB Tirol (= ULBT, Frg. 65_1rv+4rv und ULBT, Frg. 65_2rv+3rv) Edtion in: Schönbach,1889, 385–393 (VI).

History

Persons and Institutions Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz - Ms. germ. fol. 923,21–22 waren im Vorbesitz von Franz Pfeiffer. Innsbruck, Landesmuseum Ferdinandeum, cod. FB 32142a/b (olim Dip. 973) waren im Vorbesitz von Freiherrn Andreas Alois Di Pauli von Treuheim und vor diesem womöglich im Besitz von Anton Roschmann, der den Sammelband Dip. 973 als Sammlung von Fragmenten und Urkunden erstellt hat. Ob die Fragmente der Weltchronik des Rudolf von Ems bereits durch Roschmann in den Sammelband aufgenommen wurden – Roschmann könnte sie bei einem Besuch in Stift Stams entdeckt und ihren Wert erkannt und erworben haben –, oder ob die Fragmente erst durch Di Pauli in den Band hinzugefügt wurden – Di Pauli könnte diese über die Klosterauflösungen von 1808, von denen auch Stams betroffen war, erhalten haben – bleibt vorerst offen.

Host Volume

Title ULBT, Ink. 106 E 5: Johann Herolt, Sermones de tempore et de sanctis.
Date of Origin/Publication ULBT, Ink. 106 E 5: 1483
Place of Origin/Publication ULBT, Ink. 106 E 5: Speier, Peter Drach. Die Inkunabel wurde 1808 anlässlich der Aufhebung des Klosters Stams der ULB Tirol übergeben.
Shelfmark ULBT, Ink. 106 E 5 (olim Stams: G 36; olim ULBT: II 6 E - 263) (H. 8488); ULBT Cod. 393 (Stams, A 1); ULBT, Cod. 348 (Stams, F 7); ULBT, Cod. 652 (Stams, R 15); ULBT, Cod. 973? ex corr. 649
Conditions of Deposit ULBT, Ink. 106 E 5: Im Träger befinden sich zwischen verschiedenen Blättern neben dem oben erwähnten Pergamentfalz auch noch ein loses kleines, hinten und vorne beschriebenes Papierblatt (17./18. Jh) sowie vereinzelt lose Druckfragmente aus späten (18./19. Jh.) Drucken.

Bibliography

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    https://reader.digitale-sammlungen.de/resolve/display/bsb10001784.html
  • Franz Pfeiffer, Altdeutsches Übungsbuch, Wien 1866, 52–59.

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  • Paul Prohasel, Über vier Bruchstücke aus der Weltchronik des Rudolf von Ems, Beilage zu dem Jahresbericht des Königlichen Katholischen Gymnasiums zu Glatz, Glatz 1895.

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  • Josef Schatz, Die Bruchstücke der Stamser Handschrift der Weltchronik Rudolfs von Ems, in: Veröffentlichungen des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum 3/58 (1914), 445–453.

    https://www.zobodat.at/publikation_volumes.php?id=32200
  • Gustav Ehrismann (Hg.), Rudolfs von Ems Weltchronik. Aus der Wernigeroder Handschrift, Berlin 1915 (Nachdruck Dublin/Zürich 1967) (Deutsche Texte des Mittelalters 20), VI (Nr. 5), VIII (Nr. 23), IX (Nr. 47).

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  • Hermann Degering, Kurzes Verzeichnis der germanischen Handschriften der Preußischen Staatsbibliothek I. Die Handschriften in Folioformat, Leipzig 1925 (Nachdruck Graz 1970) (Mitteilungen aus der Preußischen Staatsbibliothek VII), 128.

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  • Norbert Richard Wolf, Die Stamser Bruchstücke der Weltchronik Rudolfs von Ems, in: Jahrbuch Vorarlberger Landesmuseums-Verein 124/125 (1980/81) [1982], 169–181.

  • Christa Bertelsmeier-Kierst, Die ehem. Stamser Handschrift der „Weltchronik“ Rudolfs von Ems, in: Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur 122 (1993), 271–284.

  • Dorothea Klein, Heinrich von München und die Tradition der gereimten deutschen Weltchronistik, in: Horst Brunner (Hg.), Studien zur „Weltchronik“ Heinrichs von München, Bd. 1: Überlieferung, Forschungsbericht, Untersuchungen, Texte, Redaktion: Dorothea Klein, Wiesbaden 1998, (Wissensliteratur im Mittelalter 29), 1–112: 77–80.

  • Bernhard Sandbichler - Hans Peter Sandbichler, Handschriftenkatalog des Museum Ferdinandeum: Die Codices des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum bis 1600, (masch.) Innsbruck 1999, 190–191.

  • Walter Neuhauser - Lav Šubarić, Katalog der Handschriften der Universitätsbibliothek Innsbruck, Teil 4: Cod. 301–400, Wien 2005 (Denkschriften der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, phil.-hist. Klasse 327 = Veröffentlichungen der Kommission für Schrift- und Buchwesen des Mittelalters Reihe II, Bd. 4, Teil 4). (Zu den Trägerhandschriften ULBT, Cod. 348, Cod. 391, Cod. 393).

  • Nathanael Busch, Rezension von: Katalog der Handschriften der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol in Innsbruck, Teil 6: Cod. 501–600. Bearbeitet unter der Leitung von Walter Neuhauser (Österreichische Akademie der Wissenschaften, phil.-hist. Klasse, Denkschriften 375; Veröffentlichungen der Kommission für Schrift- und Buchwesen des Mittelalters II,4,6), Wien 2009. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, in: Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur 1/139 (2010), 100–101.

  • Petra Ausserlechner, Walter Neuhauser, Claudia Schretter, Ursula Stampfer. Mit Beiträgen von Kurt Girstmair, Gabriela Kompatscher Gufler, Maria Stieglecker, Lav Šubarić: Katalog der Handschriften der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol in Innsbruck, Cod. 601–700. Registerband: Petra Ausserlechner, Walter Neuhauser, Claudia Schretter, Ursula Stampfer. Mit CD-ROM, Wien 2011 (Denkschriften der phil.-hist. Klasse 414). (Zu den Trägerhandschriften ULBT, Cod. 649, Cod. 652).

    http://austriaca.at/6899-7inhalt?frames=yes
  • Christoph Haidacher, Die Fragmentesammlung des Tiroler Landesarchivs, in: Tiroler Heimat 80 (2016), 7–30: 24.

    https://diglib.uibk.ac.at/ulbtirol/periodical/pageview/3528418
  • Elke Krotz - Norbert Kössinger - Henrike Manuwald - Stephan Müller, Rudolf von Ems. Beiträge zu Autor, Werk und Überlieferung, Stuttgart 2020 (Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur, Beihefte 29).

  • Claudia Sojer, Vom scheinbar wertlosen Schnipsel zum großen Ganzen: Tiroler Fragmente als Fenster zur europäischen Buch- und Bibliotheksgeschichte, in: Wissenschaftliches Jahrbuch der Tiroler Landesmuseen 13 (2020), 114–133.