Siddur / Maḥzor
Maḥzor (Prayer book for holidays)
F-24qu
Diese Beschreibung basiert auf dem Eintrag von Ursula Schattner-Rieser auf hebraica.at.
Vgl. auch die maschinenschriftliche Karteikarte in PDF (in Verwendung Anfang/Mitte des 20. Jh.).
Erstbeschreibung des Fragments durch Dr. Pumb am 24.2.1920 auf einem dem alten Aufbewahrungskuvert beigelegtem Bifolium (s. Foto).
General Information
Aschkenasische Semikursive
Original Condition
Auf ULBT, Frg. 88v, Sp. 4, links neben Z. 4 ist in Hebräischen Lettern die Zahl 56 vermerkt.
Current Condition
An allen vier Ecken beschnittener Makulatureinband. Außenseite abgewaschen; Papierreste an den vier Umschlagezungen sowohl an der Vorder- als auch Rückseite des Fragments.
Content
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Content Item
- Text Language Hebräisch
- Title Siddur / Maḥzor. Maḥzor (Gebetbuch für Feiertage)
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Content Description
Gebete für den Frühgottesdienst an gewissen Fasttagen; Spalte 2, klein, Zeile 9 von oben:
בקר תשמע קולי "Des Morgens erhöre meine Stimme", Spalte 1 bis Zeile 14 bildet den Schluss eines von Gerschom ben Jehuda verfassten Gebetes (Nummerierung: heute Spalte 4 von insgesamt 56). Die groß geschriebenen Buchstaben markieren die Worte des Vorbeters (mit Ausnahme Spalte I Zeile 15 bis Sp. II Zeile 3) "Das kleine des Volkes". Kolumne 1 Zeile 15, Hinweis auf das Gebet mit dem Anfang El Melech; in Kolumne 3 beginnt ein neues Gebet. Alles im Reim; die Punkte über einzelnen Buchstaben in Spalte I ergeben den Namen des Verfassers: Zeilen 9, 10, 11, 12 und 13: Gershom ben Jehuda (geb. in Metz/Lothringen, verstorben in Mainz 1040). Incipit der Spalte I, Z. 1–15 mit Namens-Akrostichon, d.h. der Name des Autors ist durch Punkte auf Anfangsbuchstaben gewisser Worte in den Zeilen 9, 10, 11, 12 und 13 gekennzeichnet und ergibt: רשות גרשם בן יהודה (Autorschaft von Gershom ben Jehudah). -
Remarks
Transkription von Ursula Schattner-Rieser unter: http://hebraica.at/hebraica/hebraica1/Bibliothek/?l=AT4000&s=1593.
Host Volume
Der Einband wurde wahrscheinlich Ende des 19. Jahrhunderts unter dem Bibliotheksdirektor Dr. Ludwig von Hörmann zu Hörbach (1882–1902) abgenommen, vgl. Hittmair, Geschichte, 1910, 141.
Vor Anbringung der aktuellen Fragmentsignatur mit Bleistift auf beiden Seiten im April 2019 waren auf der Versoseite des Frg. neben der Einlaufnummer der ULBT "Nr. 5090" die ULBT-olim-Signatur "66 a 2" und (als Einzelblatt) "/ V : T" in Bleistift und blauer Farbe bereits vermerkt. Auf der Rectoseite befindet sich ein gedrucktes hellbläuliches Papierschild, wiederum mit der ULBT-olim-Signatur "66 a 2", die mit schwarzer Tinte auf der Plakette vermerkt wurde. Weiters sind am Buchrücken, der sich durch die Zweitverwendung des Frg. ergibt, Autor und Titel senkrecht in brauner Tinte: "Aldo Manucci Cosimo I." sowie "Kf.16." waagrecht in schwarzer Tinte angebracht.
Bibliography
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Anton Hittmair, Geschichte der k. k. Universitätsbibliothek in Innsbruck, Innsbruck 1910, 141.
Zugleich in: Zeitschrift des Ferdinandeums III/54 (1910).
http:// diglib.uibk.ac.at/ulbtirol/content/titleinfo/94937 -
Walter Neuhauser - Eva Ramminger - Sieglinde Sepp, Vom Codex zum Computer. 250 Jahre Universitätsbibliothek Innsbruck. Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum Innsbruck 8.11.1995–7.1.1996, Innsbruck 1996.
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Josef M. Oesch - Ursula Schattner-Rieser (Hg.), 700 Jahre jüdische Präsenz in Tirol, Geschichte der Fragmente, Fragmente der Geschichte. Akten zum Internationalen Kongress 700 Jahre jüdische Präsenz in Tirol. Neue literarische und historisch-archäologische Erkenntnisse, 19.–21. Juni 2016 Innsbruck, Innsbruck 2018, 42–43, 106, 114–117.